Hugo Preuß
Pariser Freiheitsstatue (und Eiffelturm)
Letzte Änderung: 13.08.2023
 
Historische Demokratieforschung
haeuser
Ein Projekt der Hugo-Preuß-Stiftung und der Paul-Löbe-Stiftung
Rezensionen

Besprechungen werden hier in der Regel nur erscheinen, wenn damit zugleich der Hinweis auf wichtige Publikationsreihen und Einrichtungen verbunden sein kann, die Historische Demokratieforschung präsentieren. Neben geschichtswissenschaftlichen Beiträgen werden auch einschlägige politikwissenschaftliche und öffentlich-rechtliche berücksichtigt. Es ist nicht beabsichtigt, die zahlreichen Rezensionen in Fachzeitschriften noch um weitere zu ergänzen, so dass zumeist nur gerade erschienene Veröffentlichungen hier vorgestellt werden sollen.

Der Anfang wird mit einer Neuerscheinung der Schriftenreihe „Veröffentlichungen des Instituts für Europäische Verfassungswissenschaften“ (IEV) im Berliner Wissenschaftsverlag (www.bwv-verlag.de) gemacht. Das IEV trägt zur Historischen Demokratieforschung wesentlich mit umfangreichen Handbüchern und Materialen zur europäischen Verfassungsgeschichte des ‚langen’ 19. Jahrhunderts bei (www.fernuni-hagen.de/IEV/Handbuch/Handbuchstart.htm). Im 2004 erschienenen Band 1 der IEV-Reihe weisen die Aufsätze von Hans Vorländer, Die drei Entwicklungswege des Konstitutionalismus in Europa (S. 21-42), und Dian Schefold, Europäische Verfassung und Bundestaats-Diskussion des 19. Jahrhunderts (S. 73-92), den engsten Bezug zur hier betrachteten Thematik auf. Die Bände 2-6 behandeln aktuellere Fragen der europäischen Integration.
Der 2010 erschienene Band 7 greift nun weit in die Geschichte zurück:

Werner Daum u.a. (Hg.), Kommunikation und Konfliktaustragung. Verfassungskultur als Faktor politischer und gesellschaftlicher Machtverhältnisse, Berlin 2010 (Rezension dazu)

Mit mehr als 250 Bänden gehören die im Verlag Vittorio Klostermann (www.klostermann.de) erscheinenden „Studien zur europäischen Rechtsgeschichte“ zu den wichtigsten Publikationsreihen dieses Forschungsbereichs (http://www.rg.mpg.de/publikationen/). Die Herausgeberschaft des betreffenden Max-Planck-Instituts in Frankfurt am Main, dessen langjähriger Direktor Michael Stolleis anderenorts die einschlägige dreibändige „Geschichte des öffentlichen Rechts“ veröffentlicht hat (München 1988–1999), sichert die Qualität der Einzelbände mit einem breit gefächerten Themenbereich. Erstaunlich ist allerdings, dass entgegen der – ähnlich früheren Jahrhunderten – stärkeren Besetzung sowohl der Vor- wie der Nachkriegsperiode die Zwischenkriegszeit nur mit drei Bänden vertreten ist: Nach dem (auch den wohl bekanntesten deutschsprachigen Verfassungsrichter Hans Kelsen zeitweise intensiv beschäftigenden) Eherecht in Österreich (Bd. 121) und der juristischen Professionalisierung in Polen (Bd. 156) ist nun als Bd. 243 eine Publikation zu verzeichnen, die im engeren Sinne einschlägig für die hier behandelten demokratiegeschichtlichen Problemfelder ist:

Jana Osterkamp, Verfassungsgerichtsbarkeit in der Tschechoslowakei (1920-1939).Verfassungsidee – Demokratieverständnis – Nationalitätenproblem, Frankfurt/M 2009 (Rezension dazu)

Beim Verlag Mohr Siebeck ( www.mohr.de ) erscheinen, neben einer Vielzahl von Einzeltiteln, im hier thematisch einschlägigen Kontext insbesondere auch Editionen wie u.a. die Max Weber Gesamtausgabe, die Hans Kelsen Werke, die Gesammelten Schriften von Hermann Heller und Hugo Preuß sowie Ausgewählte Abhandlungen von Richard Thoma. Hervorzuheben ist vor allem die namhafte Reihe Jus Publicum (https://www.mohr.de/schriftenreihe/jus-publicum-juspubl) mit über 200 Bänden, darunter z.B. auch die Habilitationsschrift des derzeitigen Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts (Andreas Vosskuhle, Bd. 41). Insofern hat eine als aktuelle Publikation (Bd. 197) ausgewählte Bielefelder Habilitationsschrift in jener Reihe einen passenden Rahmen gefunden:

Kathrin Groh, Demokratische Staatsrechtslehrer in der Weimarer Republik. Von der konstitutionellen Staatslehre zur Theorie des modernen demokratischen Verfassungsstaats, Tübingen 2010 (dazu Rezensionabhandlung von Dian Schefold), die in Bd. 2, S. 139-161 der Schriftenreihe erschienen ist, vgl. unter Publikationen

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